NABU / Offshore-Windkraft / Ökologische Fakten zum Ausbau ...
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Offshore-Windenergie
Der in der Nordsee geplante Offshorewind-Ausbau von 300 GW wird das Ökosystem massiv verändern. Um die Umweltschäden zu begrenzen, müssen die Ausbauziele an geschützte Arten und Lebensräume angepasst werden.
Eine Studie zeigt beispielhaft für die deutschen Meere, wie die Offshore-Windplanung Naturschutz mitdenken kann.
Habitatverlust
Die Trottellumme (Uria aalge) ist in der Nordsee weit verbreitet, meidet jedoch Windparks bis in knapp 20 km Entfernung. Der großflächige Bau von Windparks wird den nutzbaren Lebensraum der Vögel massiv einschränken. Auch andere Seevögel, wie zum Beispiel Seetaucher, meiden Windparks weiträumig. Daher sollte die Standortwahl von Windparks an Vorkommen empfindlicher Arten ausgerichtet sein.
Kollisionsrisiko
Für Millionen Zugvögel ist das Wattenmeer ein international herausragender Rastplatz. Doch auf ihrem Flug müssen die Vögel immer mehr Windparks auf See überwinden. Gleiches gilt für Fledermäuse, die über das Meer ziehen. Gerade bei schlechter Sicht können die Rotorblätter mit Geschwindigkeiten von über 300 km/h an der Blattspitze zur tödlichen Gefahr werden. Über gezielte Abschaltungen der Windenergieanlagen muss das Kollisionsrisiko minimiert werden.
Unterwasserlärm
Das Einrammen von Fundamenten in den Meeresboden mit tausenden Hammerschlägen verursacht viel Lärm. Der Lärmpegel steigt mit stetig größeren, neuen Anlagen. Dadurch wird es immer schwieriger, Grenzwerte für den Schallschutz einzuhalten, die Schweinswale vor Hörschäden und Verletzungen bewahren sollen. Schon jetzt nimmt der Bestand von Schweinswalen in deutschen Gewässern ab. Nur mit innovativen schallarmen Gründungsverfahren können die Folgen begrenzt werden.
Ökosystem-Effekte
Durch den Bau tausender Windräder werden sowohl der Wind bis in 65 km hinter einem Windpark reduziert, als auch Strömungsbarrieren unter Wasser erzeugt. Diese Effekte sorgen für eine Veränderung der Wasserschichtung, Sauerstoffkonzentration und Planktonmasse, mit unbekannten Auswirkungen auf das Gesamtökosystem. Ein Ausbau sollte daher schrittweise erfolgen und sich daran orientieren, was das Ökosystem verkraftet.
